von Clara Häberle

Die HGW-SchülerInnen der 9. Klassen, große Teile der Q2 und #sor_smc_hueffertgymnasium waren gestern bei einer Lesung von Hans-Hermann Klare.

Herr Klare las aus seinem Werk „Auerbach eine jüdisch-deutsche Tragödie, oder Wie der Antisemitismus den Krieg überlebte“ vor. Dieses Buch beschreibt, wie der Antisemitismus das Leben des Holocaust-Überlebenden Phillip Auerbach über das Kriegsende hinaus weiterhin stark beeinflusste.

Die HGW-SchülerInnen der 9. Klassen, große Teile der Q2 und #sor_smc_hueffertgymnasium waren gestern bei einer Lesung von Hans-Hermann Klare.

Herr Klare las aus seinem Werk „Auerbach eine jüdisch-deutsche Tragödie, oder Wie der Antisemitismus den Krieg überlebte“ vor. Dieses Buch beschreibt, wie der Antisemitismus das Leben des Holocaust-Überlebenden Phillip Auerbach über das Kriegsende hinaus weiterhin stark beeinflusste.

Vorgestellte Textpassagen berichten von Auerbachs Erinnerungen an den Todesmarsch Richtung KZ Buchenwald, seiner dortigen Inhaftierung sowie der Befreiung des Lagers im April 1945.

Die Zuhörerschaft erhielt ebenso einen erschreckenden Einblick in den Umgang mit Juden in der deutschen Nachkriegsgesellschaft: “Der 8. Mai 1945 war nicht ‘Stunde null’“, wie Herr Klare mehrfach betont. Der Antisemitismus bestand weiter – bis in die höchsten staatlichen Ämter.

Ab 1946 war Auerbach Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte. Sein Tätigkeitsbereich umfasste die deutsche Wiedergutmachungspolitik zugunsten der durch das NS-Regime Verfolgten. Er beging Suizid, nachdem er 1952 einen Gerichtsprozess, in dessen Verlauf er weitestgehend entlastet wurde – zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Die Verhandlung wurde von drei ehemaligen Nationalsozialisten geführt. Zwei Jahre später wurde Auerbach vom bayrischen Landtag rehabilitiert.

Herr Klare forschte auch bei den Töchtern aus beiden Ehen Auerbachs nach Informationen. Die Tochter aus erster Ehe floh in der NS-Zeit nach Amerika, seine Tochter aus zweiter Ehe lebt heute noch in Deutschland. Die Halbgeschwister fanden sich erst in den 70er Jahren über eine Recherche. Sie erzählten Herrn Klare, dass Auerbach für alle, nur nicht für die Familie, gekämpft habe.

Herr Klare wünscht sich, dass das Leben Philipp Auerbachs verfilmt wird, damit seine Leistungen nicht in Vergessenheit geraten. Zugleich könne so die Sensibilisierung für Antisemitismus, der den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, in einer breiten Öffentlichkeit stattfinden.

Diesem Wunsch können wir uns nur anschließen!