von Merle Wiemers

Seit etwa 25 Jahren gedenken wir in Warburg den Opfern der Novemberpogrome 1938. In diesem Jahr übernahmen Schülerinnen und Schüler des HGW (aus den Jahrgängen 7, 9, Q1 und Q2) unter der Leitung von Frau Lissek die Verantwortung für die Gedenkstunde.

Im Fokus lag die Erinnerung an die jüdischen Warburgerinnen und Warburger, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Durch das Verlesen persönlicher Biografien und das Gedenken in Form jüdischer Gebete und Gesänge wurden sie in Erinnerung gerufen.

Dies ermöglichte einen sehr persönlichen Bezug zu den ermordeten Jüdinnen und Juden und es war nicht einfach eine Erinnerung an DIE Ermordeten, sondern an die Familien und jedes einzelne Familienmitglied.

Das Kaddish – ein jüdisches Gebet der Trauer, dass den Menschen Hoffnung und Zuversicht bringen soll – wurde stellvertretend für alle Jüdinnen und Juden gebetet und repräsentierte die Relevanz des Gedenkens.

 

Nach dem gemeinsamen Gedenken gab es die Möglichkeit in Ruhe und Besinnung ganz für sich über den Friedhof zu gehen und einen Stein auf ein Grab zu legen. Das Niederlegen eines Steines auf einen Grabstein ahmt die jüdische Tradition aus der Nomadenzeit des jüdischen Volkes nach, den Verstorbenen vor Wind und wilden Tieren zu schützen.

Die musikalische Begleitung durch die Klarinettisten der Big Band und Herrn Berger ermöglichte die jüdische Tradition auch in Form von Musik und Gesang aufzunehmen. Die hebräischen Gesänge verdeutlichten die große Emotionalität des Gedenkens an diese menschenunwürdige Zeit.