von Luisa Schmidt

Was reimt sich eigentlich auf Corona?

Zum Abschluss ihrer Lyrik-Reihe beschäftigte sich die Klasse 9a mit der sogenannten #lockdownlyrik. Die Idee zu diesem Projekt stammt von dem Berliner Lyriker Fabian Leonhard, der mitten im zweiten Lockdown auf Instagram dazu aufrief, Gedichte zu schreiben. Die entstandenen Gedichte erzählen von Ängsten, Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen während der Corona-Zeit – mal melancholisch, mal witzig, mal ironisch. Durch die Beschäftigung mit den Gedichten entstand ein reger Austausch der Schüler*innen über ihre Beobachtungen in Schule und Alltag, aber auch über ihre Gefühle während der Pandemie. „Es ist schön zu hören, dass man mit seinen Erfahrungen und Gedanken nicht allein ist“, war sich die Klasse am Ende einig. Ihre Beobachtungen und Gefühle schrieben die Schüler*innen schließlich in eigenen Gedichten nieder. Herausgekommen sind unter anderem diese kreativen Texte.

Wenn auch ihr Lust habt, kreativ zu werden und eure Gedanken zur Pandemie, Homeschooling, etc. aufzuschreiben, sendet uns eure Texte gerne unter lockdownlyrik@hueffert.info zu.

 

 

Dauerschleife Lockdown

Wie ist das Leben geworden?

Die Langeweile kann man nicht mehr ermorden.

Man sieht kein Lächeln mehr,

nur Masken hin und her.

Das darfst du nicht und das auch nicht,

doch wann kommt die Erlösung ans Licht?

Es ist zu viel, ich kann nicht mehr,

meine Gedanken, meine Seele so leer.

Werden wir je wieder Spaß haben?

Oder bleiben starke Narben?

Ein Ende ist noch nicht zu sehen,

wie lange werden wir noch alleine stehen?

Das Leben scheint zu fehlen,

die Regeln werden es stehlen.

– Lina Kramarczyk, 9a

 

Corona-Zeit – Schwierige Zeit

Das Coronavirus ist überall.

Abstand halten, auf jeden Fall.

Meine Freunde seh‘ ich schon lang‘ nicht mehr

und online ist es auch meist schwer.

Das Leben ist jetzt digital

und unser Leben ändert sich radikal.

Die Zahlen sinken nicht,

dadurch haben alle Läden dicht.

Auch wenn wir schon alles dagegen tun.

Corona, bitte geh‘ doch nun.

– Ann Joline Blömeke, 9a

 

Unklarheit

Vögel zwitschern.

Masken glitzern.

Seit einem Jahr

ist es immer noch nicht klar,

wie es weitergehen wird,

denn viele Menschen sind verwirrt.

 – Franziska Böddeker, 9a

 

Hoffnung

Lockdown immer wieder da

Hoffentlich wird’s bald besser

Der Breakdown schon nah.

Wenn sich nicht bald was tut,

Verlieren viele ihren Mut

Vielleicht mal was anderes,

Das wäre gut.

 

Homeoffice

Jeder Tag dem andern gleicht

Ich spüre, wie meine Geduld weicht

Jeden Tag die Tasten drücken

8 Stunden sitzen, das geht in den Rücken

Guter Stuhl hin oder her

Man erträgt das nicht mehr.

 

Verschwinde

Corona, du beherrschst uns jetzt schon über ein Jahr.

Ich will dich fragen, ob du nun auch wieder gehen magst.

Die Welt steht auf dem Kopf,

nur weil du hast angeklopft.

Abstandsregeln, Maskenpflicht und Ausgangssperren sind jetzt in.

Doch was passiert in den Köpfen drin?

Die Menschen haben Angst vor dir,

da hilft auch kein Bier.

Die Seelen werden gekränkt

und Menschenleben verschenkt.

Die Zahlen sinken nicht

und kein Ende ist in Sicht.

Corona, bitte tu uns einen Gefallen,

hör auf uns zu befallen.

Wir haben genug von dir!

Wir wollen dich nicht mehr hier!

Verschwinde!

– Paulina Temme, 9a

 

Die tägliche Plage

Der Lockdown nimmt kein Ende,

und unser Leben keine Wende.

Man ist allein mit seinen Gedanken,

dadurch kann man keine Lebensfreude tanken.

Den ganzen Tag nichts getan außer gelernt,

trotzdem direkt wieder verlernt.

All das quält uns seit vorletztem Jahr Oktober,

wir kennen es unter dem Namen Corona.

– Mia Kuhaupt, 9a

 

Homeschooling

Zu Hause bin ich

Die ganze Zeit.

Keine Verbindung

Weit und breit.

Die Lehrer schon verzweifelt fragen,

Was wir tun an diesen Tagen.

Manche zu Hause sich verschachtelten,

Die andern die Zeit im Wald verbrachten.

Doch kein Sonnenstrahl zu sehen,

Trotzdem tut die Zeit sich drehen.

-Sarah Olmer, 9a

 

Zurück in der Schule

es ist wie ein Fall in die Kuhle.

Immer dieses Hin und Her –

Wir können nicht mehr.

4 Arbeiten an 5 Präsenztagen

Und dann tut einen diese Maske noch plagen.

Doch nichts möchte ich sagen,

ich tu nicht im Bundestag tagen.

Lasst euch impfen

und hört auf zu schimpfen!

Es rettet euer Leben,

also lasst euch diesen Pieks geben.

– Philipp Dierkes, 9a

 

Ich wünsche mir

Ich wünsche mir, es wär´ vorbei,

Corona wär´ uns einerlei.

Endlich wieder Freunde sehen,

mit Vielen nah zusammenstehen.

Partys feiern, Urlaub machen,

diese ganz normalen Sachen,

wünsch‘ ich mir statt Quarantäne,

es sind doch keine Phänomene.

 

Ende in Sicht?

Abstand wird uns helfen,

wurde gesagt.

Masken werden uns helfen,

wurde gesagt.

Kontaktbeschränkungen werden uns allen helfen,

wurde gesagt.

Impfen wird uns helfen,

wurde gesagt.

Doch niemand hat je gesagt,

wann Alles ein Ende hat.

Wir sind das Alles langsam satt.

Die Seelen werden gekränkt

und Menschenleben verschenkt.

Doch wir müssen noch ein bisschen durchhalten,

sonst wird uns Corona noch viel länger verwalten.

– Pauline Temme, 9a

 

 

Schwerelosigkeit
Die Zeit verflüssigt sich
an warmen Frühlingstagen.
Die Bäume wachsen, hörst du`s nich`?
Doch scheint das Gedächtnis zu versagen.

Ich schweb im Träumerland,
so weit wie unsere Meere.
Mit verwirrtem Kopfe dort verbannt
Nichts außer weite Leere.

Überhäufen sich die Ereignisse?
Nein, man kann`s nicht glauben!
An schönen Sonnentagen
die Schwerelosigkeit.