von Anna Sauerland und Merle Wiemers
Gedenken an die Novemberpogrome 1938
Der Religionskurs der EF des Hüffertgymnasiums gestaltete in diesem Jahr die Gedenkfeier zum Novemberpogromen. Im Beisein des neuen Warburger Bürgermeisters Tobias Scherf und der Schulleiterin Susanne Krekeler erinnerten die Schüler Christian Eggert, Marisa Dicke und Klara Hadding an die getöteten jüdischen Warburger Mitbürger, deren Schicksal mit dem 9.11.1938 eng verbunden ist.
Sie erklärten die Bedeutung der Shoa und den Anlass zu dieser Gedenkfeier.
Bürgermeister Tobias Scherf war es ein wichtiges Anliegen an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Er betonte, wie wichtig es sei, die Erinnerung wachzuhalten und dem sich zunehmenden Antisemitismus und Rassismus entgegenzustellen. Er verwies auf ein Zitat des Außenministers Heiko Maas: „Erinnern bedeutet, aus dem Gestern für heute und morgen die richtigen Schlüsse zu ziehen!“ Man solle davor nicht wegschauen.
Antonia Rattay erinnerte durch eine Voice-Datei an die jüdischen Familien, die hier in Warburg lebten. Sie nannte das Ehepaar Albert und Minna Adler; die Familien Bachmann, Otto Baruch, Hermann Berg, Meinhard Berg, Siegmund Block, Julius Cohn, Siegried Goldschmidt, Siegfried Hirschberg, Albin Katz, Aron Katz, Robert Königsthal, Dr. Arnold Lewy, Willy Max, Willi Rose, Max Rosenstein, Dr. Paul Stern und Siegfried Weinberg, sowie die Geschwister Lehmann und Erich Ernst.
Nach diesem Beitrag wurde das Kaddisch erklärt und gehalten. Das Kaddisch ist eines der wichtigsten Gebete des Judentums. Hierbei drückt der Betende die Zuversicht und Hoffnung aus, dass die Gründung des Gottesreiches in greifbarer Nähe liegt. Das Kaddisch ist einerseits eine Totenklage, aber auch ein Lobpreis Gottes, der einem die Klage vergessen lässt.
Ein Gedicht, aufgenommen von den Schülerinnen Mirja Rose und Laura Stickeln, thematisierte, dass in jedem Moment des Alltags, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, an die Juden gedacht und ihre Geschichten nie vergessen werden sollen.
Zum Ende der Gedenkfeier wurde den Anwesenden die Gelegenheit gegeben einer jüdischen Tradition nachzuahmen. Sie wurden dazu eingeladen, in Stille über den Friedhof zu gehen und an einem Grabstein eines Verstorbenen einen kleinen Stein abzulegen.
Mit dem Gesang von Ralf Berger wurde diese Erinnerungsveranstaltung würdevoll und feierlich abgerundet.