Von Elke Dierkes, Nadine Granziero

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – so steht es im Grundgesetz, und doch erleben viele Menschen in Deutschland abwertende und diskriminierende Äußerungen wie „Die sind alle …!“, Typisch die…!“. Diese Aussagen begegnen uns bei Familienfesten, im Supermarkt oder auch im Bus. Meist machen sie uns sprachlos. Später ärgern wir uns und denken, da hätten wir gern widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen gelassen.

Der Berliner Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ setzt hier an und bietet aktuell am HGW ein zweitägiges Argumentationstraining gegen rechte Agitation an.

26 Schülerinnen und Schüler erlernen von den Coaches Serpil Maglicoglu, Christine Ullrich, Helen Schilling und Clemens Bauer, wie sie auf rechte Parolen oder Gewalt reagieren können. „Dabei geht es nicht darum, Daten und Fakten zu vermitteln.“, sagt Clemens Bauer. „Es geht eher darum, eine andere Kommunikationskultur zu erlernen.“

     

Durch das Training entwickeln die Lernende Strategien, sich für eine demokratische Gesellschaft aktiv einsetzen zu können. Menschenwürde, Meinungsfreiheit und Demokratie – unverhandelbare Grundwerte – wollen sie bewahren und verteidigen, damit sich Hitlers geistiges Erbe – Antisemitismus, Rassismus, Ausgrenzung –  in unserer gesellschaftlichen Mitte nicht weiter ausbreitet.

Ferner werden die Oberstufenschüler zu Peercoaches (Jugendliche  trainieren Jugendliche) ausgebildet, um anschließend selbst andere Jugendliche am HGW für den Umgang mit rechtsextremen Argumentationsmustern zu trainieren.

Olaf Krane, Leiter des Schulamtes der Stadt Warburg, und Schulleiterin Susanne Krekeler besuchten die Schülergruppe und drückten ihre Wertschätzung gegenüber den teilnehmenden Jugendlichen aus.

Organisiert wurde das Angebot von der Schulsozialarbeiterin Elke Dierkes für ihre Arbeitsgruppe „Streitschlichter“ sowie von der Geschichtslehrerin Nadine Granziero für ihre Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.