(von Mareike Dierkes)

ALK-Parcours“ bringt Siebtklässlern die Risiken des Alkohols näher

Unter den Leitfragen „Was machst du mit Alkohol? – Und Alkohol mit dir?“ haben sich an den vergangenen beiden Tagen die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler des Hüffertgymnasiums mit dem Suchtrisiko Alkoholkonsum beschäftigt. An fünf verschiedenen Stationen haben die Gymnasiasten und Gymnasiastinnen spielerisch gelernt, was verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol bedeutet.

Ich blicke ja in alle Richtungen gleichzeitig!“ und „Ich sehe nichts!“ rufen ein paar Siebtklässlerinnen und Siebtklässler durch das Pädagogische Zentrum, während sie eine Rauschbrille tragen. Unter optischem Einfluss von 0,8 Promille und zusätzlichen Gewichten an den Armen versuchen sie vergeblich ein Fahrradschloss zu öffnen. In einer anderen Ecke des Raumes überlegt eine Schülergruppe, welchen Organen starker Alkoholkonsum und daraus resultierende Alkoholabhängigkeit besonders schaden. „So lernen unsere Schülerinnen und Schüler auf spielerische Weise, welche Konsequenzen Alkoholkonsum mit sich bringt“, erklärt Schulsozialarbeiterin Elke Dierkes. „Verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol lehren steht in unserem Suchtpräventionskonzept und wir sind froh, dass wir hierbei Unterstützung von Außen bekommen.“

Der „ALK-Parcours“ hat am Hüffertgymnasium schon Tradition: Bereits im fünften Jahr ist der von der Ginko Stiftung und der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ geförderte Parcours schon zu Gast am Warburger Gymnasium. Angela Sickes von der Drogen- und Suchtberatung der Caritas, welche das Projekt mitbetreut, spricht dem Projekt einen großen Stellenwert zu: „Es ist nicht selbstverständlich, dass Schulen solche Angebote in den Unterricht mit einbeziehen. Ich habe den Eindruck, dass die Teilnehmenden gut vor- und nachbereitet werden. Das macht den „ALK-Parcours“ besonders nachhaltig.“

Auch den Schülerinnen und Schülern bereitet der Parcours großen Spaß. An einer Station suchen Lena, Sunny, Julia, Helen und Paula aus der 7a gemeinsam mit Teresa Wagener von der Caritas Beratungsstelle in Brakel nach Alternativen für Alkoholkonsum als Spaßfaktor. Anstatt aus Frustration und Schwunglosigkeit Hochprozentigem zu verfallen, überlegen die fünf Schülerinnen nach anderen Wegen: den eigenen Hobbies nachgehen und neue Freizeitbeschäftigungen finden, Freunde treffen und sich bei Suchtanzeichen beraten lassen sind nur einige der Ideen der Siebtklässlerinnen. Ihre Vorschläge wiegen sie auf einer Waage mit alkoholischen Getränken ab – und die Alternativen überwiegen.

Am Wichtigsten ist es, den Teilnehmenden ein umfassendes Wissen zu bieten, sodass sie sich eine eigenen Meinung bilden können. Wir können ihnen natürlich nichts vorschreiben, aber sie für das Thema sensibilisieren“, meint Prophylaxefachkraft Angela Sickes. Und laut den Stimmen der Siebtklässlerinnen und Siebtklässler ist dies Mithilfe des Parcours gelungen.

Am Donnerstag wurde das Projekt durch einen Elternabend abgerundet.

Foto: Das eigene Limit kennen oder Zeit mit Freunden verbringen: Gemeinsam mit Teresa Wagener (Zweite v.L) von der Beratungsstelle der Caritas in Brakel überlegen Lena (v.L), Julia, Helen, Paula und Sunny welche Alternativen zum Alkoholkonsum existieren.